„Docs and Cops – and all the rest of it?“ – Branchentreff in Hamburg am 5. Juli 2017

Norddeutscher TOP: Talente-Branchentreff am 5. Juli in Hamburg
in Kooperation mit der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH)

Ein volles Haus mit über 80 Gästen – trotz G20 Demo vor der Haustüre. Das Thema „Docs and Cops – and all the rest of it?“ und ein hochkarätig besetztes Podium mit Elke Brand (scripts for sale Medienagentur), Heike Wiehle-Timm (Produzentin, Relevant-Film), Lars Becker (Regisseur) und Christian Granderath (Leiter der Abteilung Film, Familie & Serie des Norddeutschen Rundfunks) lockte die Filmschaffenden im Norden dennoch an. Casterin Gitta Uhlig begrüßte die Gäste im Namen von TOP: Talente und übergab dann an Moderator Timo Hempel. Genrevielfalt, so bemängelten vor allem die Kreativen, sei im deutschen Fernsehen kaum mehr zu finden. Elke Brand rät daher jungen AutorInnen durchaus zu, ihre eigenen Ideen und Ansätze zu verfolgen. Was der Markt verlange, dürfe man aber auch nicht aus dem Auge lassen. Nach ihrer Einschätzung werden derzeit kaum mutige eigene Stoffe beauftragt, sondern lieber Drehbücher als Romanadaption oder gleich Film/Serienadaptionen. Wie unter diesen Bedingungen eine Verjüngung des Publikums gelingen solle, wollte Timo Hempel von seinen Gästen wissen. Lars Becker versucht seit Jahren seine eigenen Wege zu gehen, was ihm auch z. B. mit dem Format „Nachtwache“ gelingt. Heike Wiehle-Timm stellt die Gegenfrage an Christian Granderath, woran sich eigentlich Erfolg messen lasse. Ist es nur die Quote, oder sollte es nicht öfter auch die Relevanz des behandelten Themas sein? Und sie wünschte sich die Sendervertreter als Partner beim Entwickeln solcher Stoffe. Granderath hieß daraufhin Autorenfilmer mit eigener Vision und Handschrift beim NDR herzlich willkommen.

Nach der engagierten Diskussion nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Austausch und Kennenlernen, auch auf der Dachterrasse mit Blick auf die unten vorbeiziehende friedliche Demonstration „Lieber tanz‘ ich, als G20“.

Stimmen von TeilnehmerInnen:

„Dieser Abend macht ‚Mut‘. Von Machern und Verantwortlichen/Entscheidern zu hören, dass eine Bereitschaft da ist, Geschichten auch mal unkonventioneller zu erzählen, das ist erfrischend. 
Und dies diskutiert in einer ungezwungenen Atmosphäre, wo man sich im Nachhinein mit Kollegen austauschen kann - einfach gelungen.“

„Schön zu hören, dass die Quote bei Filmen mit gesellschaftsrelevanter Thematik nicht immer als Aushängeschild für die Qualität des Films steht, sondern der Mut da ist, neue Wege zu gehen, die wir gehen müssen!“

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Ausgabe 28 vom 14. Juli 2017